Seit Kurzem gibt es bei uns ein neues monatliches Gruppenangebot mit dem schönen Namen „Knopf & Faden“. Dahinter steckt die Idee, beschädigten Kleidungsstücken eine zweite Chance zu geben: Knöpfe annähen, kleine Löcher stopfen, Säume richten – kurzum: Erste Hilfe für die Garderobe. Die Idee dazu kam mir, als ich als Einrichtungsleitung in der Wäscherei hospitierte (aufmerksame Newsletter-Leser*innen erinnern sich) und mir dabei so manch beschädigtes Teil in die Finger geriet.
Die diversen Kurzwaren, die ich als erfahrene Hobbyschneiderin für unverzichtbar halte, waren schnell beschafft und finden Platz in einem alten Nähkästchen. Ein Kollege stiftete zwei bejahrte, aber unglaublich gute Nähmaschinen. So sind wir für (fast) alle Reparaturaufgaben bestens gerüstet.
Die ersten Treffen haben inzwischen stattgefunden. Die Bewohner*innen sind zwar noch ein bisschen zögerlich, sich selbst mit Nadel und Faden zu versuchen – aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Viele heißgeliebte Schätze konnten schon gerettet werden: eine Jeans mit Luftlöchern wurde wieder blickdicht, zwei Wollpullover wurden erfolgreich gestopft und so mancher Saum sitzt jetzt wieder fest.
Am Ende waren es die strahlenden Gesichter der Bewohner*innen, die ihre „Patienten“ gesund und munter zurückbekamen, die das Projekt gleich zu einem Erfolg gemacht haben.
Und natürlich geht es weiter: Wer im Kleiderschrank noch auf ein Sorgenkind stößt, darf es gerne zur nächsten Runde mitbringen.
